Diese Meditation wird auch Gyan Mudra Kriya genannt. Sie ist einfach auszuführen und trotzdem sehr wirkungsvoll. Sie koordiniert die linke und rechte Gehirnhälfte und gleicht dich physisch und mental aus. Zudem gibt sie dir die Einsicht, das Geheimnis spiritueller Wunder zu erkennen.

Und so führst du sie aus: setze dich bequem in eine aufrechte Haltung. Deine Oberarme liegen locker am seitlichen Brustkorb, deine Schultern sind ganz entspannt. Die Hände sind offen und liegen ineinander vor dem Herzzentrum (siehe Abbildung). Die Daumen liegen überkreuz. Es ist egal, ob die linke oder rechte Hand oben liegt. Konzentriere dich auf den Punkt zwischen den Augenbrauen (3. Auge) und senke deine Augen Richtung Nasenspitze. Atme tief, vollständig und kraftvoll nach folgender Sequenz.

Atme durMeditationshaltung_Wenn du nicht weisst was du tun sollstch die Nase ein und dann durch die Nase aus

Atme durch den Mund ein und durch den Mund aus

Atme durch die Nase ein und durch den Mund aus

Atme durch den Mund ein und durch die Nase ausMudra Muschelhaltung gespiegelt

Wenn du durch den Mund atmest, forme den Mund als würdest du pfeifen.

Praktiziere diese Meditation für 11 Minuten und steigere sie nach und nach an den folgenden Tagen auf 31 Minuten.

Jeder einzelne Herzschlag ist Gottes Name für mich und jeder einzelne Atemzug trägt in sich schon alles Glück …

Yogi Bhajan

In dem uralten Wissen der Kundalini Yoga Tradition finden wir verschiedene Tipps zur Linderung von diversen Beschwerden wähernd der Schwangerschaft. Oft leiden schwangere Frauen während des letzten Drittels der Schwangerschaft unter Sodbrennen.  Hormonell bedingt nimmt der normle Spannungszustand des Magens leicht ab. Da auch der Magenpförtnermuskel etwas erschlafft, kann der Mageninhalt jetzt leichter in die Speiseröhre zurückfließen. Zusätzlich wird der Druck auf die inneren Organe durch die wachsende Gebärmutter stärker. Die Folge kann Sodbrennen sein.

Dabei kann helfen:

Auslösende Faktoren vermeiden, wie z.B.

  • scharf gewürzte oder fettige, frittierte Speisen
  • Kaffee, Schwarztee
  • Mineralwasser mit Kohlensäure
  • zu viele tierische Eiweiße
  • Zucker, auch Honig

Hilfreich ist es:

  • eher bittere Speisen bevorzugen
  • Trage Kleidung, die lose um Deine Taille liegt
  • Nimm fünf oder sechs kleine Mahlzeiten am Tag ein und kaue dein Essen gut
  • In entspannter, ruhiger und  friedvoller Atmosphäre essen
  • Nach dem Essen ruhen, aber nicht flach hinlegen – evtl. auch nachts erhöht schlafen

Yogaübungen:

BrustöffnerBrustkorböffner:

Setze dich mit aufgerichteter Wirbelsäule in einfache Haltung (Schneidersitz) oder auf einen Stuhl, lege deine Hände auf die Schultern – Daumen nach hinten, die übrigen Finger nach vorne. Drücke Deine Ellbogen nach hinten, weite deinen Brustkorb. Schließe die Augen. Atme ein und hebe deine Ellbogen nach oben. Atme aus und senke deine Ellbogen nach unten ab. Wiederhole diese Bewegung 1-2 Minuten.

 

 

Sitali_Pranayama Sitali Atmung: kühlend

Der Sitali Atem kühlt und entspannt. Er klärt den Kopf, reduziert Sodbrennen und hilft der Verdauung.

Sitze in einfacher Haltung (Schneidersitz) oder aufrecht auf einem Stuhl. Lege deine Hände in Gyan Mudra (Mudra der Weisheit: Daumen und Zeigefinger berühren sich in einem Kreis, die übrigen Finger sind gestreckt). Schließe die Augen und konzentriere dich auf den Punkt zwischen den Augenbrauen. Rolle deine Zunge zu einem U und strecke die gerollte Zunge so weit du kannst aus dem Mund. Falls du die Zunge nicht rollen kannst, strecke die Zungenspitze aus dem O-förmigen Mund. Atme durch die gerollte Zunge ein, atme durch die Nase aus – lass aber während des Ausatmens die Zunge herausgestreckt.  Atme 3-5 Minuten lang auf diese Weise. Es kann sein, dass sich deine Zunge während der Übung bitter und trocken anfühlt. Nach der Übung trinke ein großes Glas Wasser.

Die Sonne erleuchte dich immer, die Liebe dein Begleiter sei und das reine Licht im Herzen sei stets mit dir.

Bilder und Text z.T. entnommen aus „Bewusste Schwangerschaft, The Gift of Giving Live“ von Tarn Taran K. Khalsa

Seit unserer Geburt atmen wir. Der Atem begleitet uns durch unser ganzes Leben. In der Schwangerschaft bekommt er  eine ganz besondere Bedeutung, denn die werdende Mutter muss auch ihr Baby mit Sauerstoff versorgen. Das Baby hat einen eigenen Blutkreislauf. Nährstoffe und Sauerstoff werden über feine Blutgefäße der Plazenta in und aus dem Blutkreislauf des Babys befördert. Das Herz des Kindes pumpt das sauerstoffhaltige Blut aus der Plazenta durch seine Nabelschnur in jeden Teil seines Körpers. Ebenso geht das mit Abfallstoffen und Kohlendioxyd angereicherte Blut durch die Nabelschnur wieder zurück.

In der Schwangerschaft „atmet“ die Mutter sozusagen für „zwei“.

Der Atem ist aber auch auf einer ganz anderen Ebene in der Schwangerschaft sehr wertvoll. Ein tiefer, entspannter Atem führt zu einem entspannten Geist, zu mehr Vitalität und zu einem stärkeren Gefühl innerer Sicherheit. Wenn Du bestimmte Atemübungen anwendest, kannst du deinen emotionalen und geistigen Zustand verändern, was für die Handhabung des täglichen Lebens, der Geburt und der Elternschaft entscheidend ist.

Im Yoga wird besonderen Wert auf bewusstes Atmen gelegt, denn der Atem kann bewusst geführt werden, wenn man ihm die Aufmerksamkeit schenkt.

Ruhe im Grünen

Bewusstes langes und tiefes Atmen – eine Reise zu dir Selbst und zu deinem Baby:

  • Sitze mit aufgerichteter Wirbelsäule und geöffnetem Brustkorb
  • Entspanne dein Gesicht und deinen Körper
  • Atme durch die Nase ein und aus
  • Lege deine Hände unterhalb des Nabels auf deinen Bauch, so dass du deine Gebärmutter und dein Baby gut spüren kannst
  • Nimm die Atembewegung in deinem Körper wahr
  • Mit dem Einatmen spüre den Atemstrom in deinen Nasenflügeln
  • Lass deinen Bauch sich unter deinen Händen ausdehnen und gib deinem Baby Raum
  • Fülle deine Lungen, indem du deine Rippen mit Hilfe des Einatmens nach seitlich aussen schiebst. Der Brustkorb weitet sich dabei wie Flügel, die auseinander schwingen
  • Am Ende des Einatems steigt der Atem bis in die Lungenspitzen, weitet die Region unter den Schlüsselbeinen und hebt die Brust – hebe dabei deine Schultern nicht.
  • Lasse die Luft mit dem Ausatmen aus den obersten Spitzen deiner Lunge fließen
  • Deine Rippen bewegen sich im Ausatmen wieder nach innen
  • Am Ende des Atemzugs entlasse die Luft aus deinem Bauchraum
  • Atme ruhig und gleichmäßig in dieser Wahrnehmung weiter und streichle mit jedem Atemzug dein Baby
  • Nimm wahr, wie du dein Baby mit jedem Atemzug mit allem versorgst, was es zum wachsen und gedeihen braucht

Zwischen Dir und Gott, zwischen Dir, dem Geschöpf und dem Schöpfer, gibt es nur eine einzige Verbindung, den Atem des Lebens.

Yogi Bhajan