Warum ist der Atem beim Yoga so wichtig?

November 9th, 2017 | Posted by Dev Inder Kaur in Allgemein | Atmung

Wer kennt das nicht aus dem Yogakurs: „Tief Eintamen“ und wieder „Ausatmen“. Als ob Atmen nicht selbstverständlich sei. Atmen passiert normalerweise automatisch und unbewusst. Beim Yoga lernen wir den Atem bewusst zu steuern, indem wir Sauerstoff ganz bewusst tief in den Bauch einströmen und langsam wieder ausströmen lassen. Besonders der lange tiefe Atem hat eine wichtige Qualität für unseren Körper: Nicht nur unser Atmen wird ruhiger und langsamer, sondern auch unser Puls, der Blutdruck sinkt, wir kommen in eine tiefe Entspannung.

Wichtig ist vor allem, dass du weiteratmest, wenn dir, z.B. vor Schreck, der Atem stockt, dass du bewusst tief atmest, wenn bedingt durch Stress, der Atmen eigentlich flacher und schneller wird. Dies lernst du beim Yoga. In ungewohnten und zum Teil anstrengenden Haltungen atmest du immer weiter, bewusst, lang und tief. Außerdem werden Bewegungen im Atemrhythmus ausgeführt. Die wechselnde Nasenlochatmung ist ebenfalls eine kraftvolle und leicht durchzuführende Pranayama-Übung. Durch die regelmäßige Wiederholung und Übung im Yoga wird diese Atemtechnik langsam aber stetig verinnerlicht, so dass du auch im Alltag darauf zurückgreifen kannst. Tobt der Chef oder das Kind, dann erst mal tief durchatmen und ruhig weiteratmen. Und über diesen bewussten Atem wird schließlich auch das Gehirn und der Hormonhaushalt beeinflusst. Bleibt der Atem ruhig, bleibt auch der Blutdruck unten, der Körper hat keinen Grund zur Annahme, es herrsche Stress, so bleibt auch die Adrenalinausschüttung aus. Du bleibst bei dir und in dir verankert – ganz einfach nur über den Atem.

Atmen in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft bekommt das bewusste Atmen eine weitere Komponente: Du atmest für zwei, versorgst dich und dein Baby mit Sauerstoff. Wenn du durch langen und tiefen Atem ruhig bleiben kannst und dadurch weniger Stress hast, dann hat auch dein Kind keinen Stress. Zu viele Stresshormone schaden dem Körper und auch beim Baby kommen diese an. Immer wieder bewusst zum Baby Hinatmen ist eine gute Möglichkeit um dir den eigenen Atem bewusst zu machen und um in Verbindung mit dem ungeborenen Kind zu kommen. Schließlich lernst du beim Schwangerenyoga auch Atemtechniken, die helfen während der Wehen und der Geburt weiter zu atmen. Du lernst mit Hilfe des Atmens in Haltungen zu bleiben, die schnell anstrengend werden – so kannst du Wehen simulieren. Auch Tönen und Singen hilft dir während der Wehen weiter zu atmen und dich und dein Baby mit genügend Sauerstoff zu versorgen.

Atemübung zur Geburtsvorbereitung:

Setze dich in die einfache Haltung und strecke deine Arme in einem 60 Grad Winkel nach oben, wie ein nach oben geöffnetes „V“. Deine Handflächen zeigen zueinander.

Jetzt beginne tief durch die Nase ein- und auszuatmen. Denke „Sat“ beim Ein- und „Nam“ beim Ausatmen. Wird es anstrengend dann beginne durch den gerundeten Mund auszuatmen, dein Ausatmen wird dadurch intensiver und verlangsamt.

Stelle dir eine Feder vor, die du bis ans andere Ende des Raumes pusten möchtest. 3-5 Min


Variante:
Nehme die Haltung wie beschrieben ein und beginne (zu Musik) laut zu singen, z.B. zu „Aad Guray Nameh“ von Snatam Kaur (Prem). 3-5 Min

Vergleich beide Übungen miteinander. Was ist dir leichter gefallen?

Dein Herz schlägt im Rhythmus deiner Seele. Jeder Atemzug spricht mit der Stimme deiner Seele.

Yogi Bhajan

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